Chronik Hauptorchester

...Wie alles begann:

Mitte der 70er Jahre kam im Oberhaider Gesangsverein MGV „Eintracht“ der Gedanke auf, eine Jugendblaskapelle ins Leben zu rufen. Ende 1975 befasse sich der Vereinsausschuss unter dem 1. Vorstand Erwin Schmitt konkret mit diesem Thema.

Am 22. Februar 1976 wurde ein Werbenachmittag veranstaltet, die interessierten Mädchen und Jungen konnten so erste Eindrücke zu den verschiedenen Instrumenten sammeln. Bereits im März 1976 konnte mit dem Intrumentalunterricht begonnen werden. Als Ausbilder hatten sich die Herren Paschold, Sebald und Kröner zur Verfügung gestellt. Die musikalische Leitung der Kapelle übernahm Herr Grassl. Organisatorisch wurden die 42 (!) Jungmusiker von Alois Hassler und Michael Stark betreut.

Ihren ersten Auftritt hatte die junge Formation bei der MGV-Weihnachtsfeier im FC-Sportheim am 19.Dezember 1976. Die jungen Musiker nannten sich nun Jugenblaskapelle „Eintracht“ Oberhaid. Die Kapelle zählte inzwischen bereits 55 aktive Jugendliche. Das Interesse der Oberhaider Bevölkerung war riesig, das Sportheim konnte die vielen Gäste kaum fassen.

 

Die ersten Jahre:

Ab Juni 1977 übernahm Friedrich Himmel aus Bamberg den Dirigentenstab. Uniformen wurden angeschafft, der Grundstock des Notenarchives wurde gelegt und die Kapelle trat dem Nordbayerischen Musikbund bei.

Um die musikalische Qualität zu verbessern, stellten sich die Musiker sehr bald schon den Kritiken der Wertungsrichter bei verschiedenen Wertungsspielen. Alljährliche gemeinsame Konzerte mit dem Männergesangsverein „Eintracht“ wurden zu beliebten kulturellen Ereignissen in der Gemeinde Oberhaid.

 

Der musikalische Aufstieg:

Vom 26. bis 28. Juli 1981 fand anlässlich des 5-jährigen Gründungsfestes ein Kreismusikfest in Oberhaid statt.

Die Jugendblaskapelle „Eintracht“ entwickelte sich zu einer der besten Kapellen im Nordbayerischen Musikbund im Bezirk Oberfranken. Bereits 1983 hatten die Musiker in Priesendorf und Kirchaich bei Wertungsspielen in der Höchststufe teilgenommen (Dies hatte vorher keine Kapelle aus Oberfranken „gewagt“). Der Lohn hierfür war ein „1.Rang mit Auszeichnung“.

Die Jugendblaskapelle schuf sich dadurch im Berzirk Oberfranken und auch darüber hinaus einen guten Namen, der sich bis heute nicht verschlechtert hat.

Zum 10-jährigen Bestehen wurde vom 11. bis 14. Juli 1986 ein Bundesbezirksmusikfest organisiert. 

 

Die Kapelle unter neuer Führung:

1990 übernahm Richard Müller das Amt des 1. Vorstandes. In diesem Jahr legte Friedrich Himmel seinen Taktstock nieder, auch der „Manager“ Alois Hassler beendete seine Tätigkeit.

Beide Funktionäre hatten sich während ihrer langjährigen Arbeit in herausragender Art und Weise für die Kapelle eingesetzt, deshalb war ihr Ausscheiden zunächst ein schmerlicher Einschnitt.

Doch bereits im Oktober 1990 wurde mit Michael Botlik ein qualifizierter Nachfolger am Dirigierpult gefunden. Im Januar 1991 nahm Norbert Keil seine Tätigkeit als neuer organisatorischer Leiter auf. Da Michael Botlik als Lehrer an der Kreismusikschule Bamberg beschäftigt war und der Unterricht im Verein durch Laienausbilder immer schwieriger zu organisieren war, übernahm die Musikschule ab 1992 die musikalische Ausbildung der jungen Musiker.

 

Von der Kapelle zum Orchester:

Das 15-jährige Bestehen wurde vom 6. bis 7. Juli 1991 im Rahmen einer Festlichkeit auf dem Rathausplatz in Oberhaid gewürdigt. Im Jahr 1992 nahm das „Vororchester“ der Kapelle, eine Formation von jüngeren Nachwuchsmusikern, in Bad Königshofen zum ersten Mal an einem Wertungsspiel teil. In der Unterstufe erreichten die Musiker einen 1. Rang. 1993 unternahm die Kapelle einen dreitägigen Ausflug ins italienische Moglia um einen befreundeten Musikverein zu besuchen, den „Complesso Bandistico Scuola Di Musica Giuseppe Verdi“.

Bei der Generalversammlung im Januar 1995 wurde der Name Jugendblaskapelle „Eintracht“ in Jugendblasorchester „Eintracht“ Oberhaid umgewandelt. Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass der musikalische Schwerpunkt des Orchesters eher im Bereich der symphonischen Blasmusik liegt.

Vom 5. bis 8. Juli 1996 fand anlässlich des 20-jährigen Jubiläums erneut ein Bundesbezirksmusikfest in Oberhaid statt.

 

Ein großes symphonisches Blasorchester:

In den vergangenen Jahren stieg Dank der sehr guten Jugendarbeit des Orchesters die Zahl der Aktiven von Jahr zu Jahr zu. Die Aufnahme von immer wieder neuen Nachwuchsmusikern in das große „Hauptorchester“ führte jedoch zu keinem Einbruch der musikalischen Qualität der Konzerte und Wertungsspiele, was für die stabile Leistung und die gute Integration der Jungmusiker spricht. Das Orchester spielte bei Wertungsspielen weiterhin erfolgreich in der Kategorie „Höchststufe“. Zusätzlich zum „Vororchester“, welches in der Mittelstufe spielte, trat 1996 zum ersten Mal ein „Nachwuchsorchester“, bestehend aus unseren jüngsten Musikern, in der neu geschaffenen Anfängerstufe an einem Wertungsspiel teil. Die kleinen Musiker wurden mit einem 1. Rang in ihrer Stufe belohnt.

Im Mai 1997 erfolgte ein Gegenbesuch unserer italienischen Musikerfreunde, ein gemeinsames Konzert fand viel Beifall.

Im Jahr 2000 schaffte das JBO seinen bis dahin größten Erfolg bei einem Wertungsspiel. Mit dem Stück „Star Wars Saga“ holte das Orchester beim BBMF in Bischberg 99 Punkte in der Höchststufe. Beim traditionellen Herbstkonzert im Jahr 2000 wurde erstmals eine von einem aktiven Musiker selbst komponierte „Hopfenblütenpolka“ aufgeführt.

Beim Jubiläumskonzert zum 25-jährigen Bestehen im Jahr 2001 wagte sich das Orchester mit dem Werk „Casanova“ an eine deutsche Uraufführung des niederländischen Komponisten Johan de Meij. Anlässlich des Jubiläums wurde auch die Uniform des Orchesters erneuert. Von Festzügen und Zeltauftritten waren die „grünen Jacken“ nun nicht mehr wegzudenken. Das Erkennungsmerkmal ging sogar soweit, dass bei einer Serenade auf dem Domplatz in Bamberg im Jahr 2002 die Oberhaider Musiker gebeten wurden, sich nicht zu ihren Registern zu stellen, sondern einen „grünen Block“ auf der Bühne zu formieren, um nicht zu viele grüne Flecken im Gemeinschaftschor zu haben.

 

Große Veränderungen in den 2000er Jahren:

Nachdem der Verein immer größer wurde, wurde nach einer neuen Führungsstruktur gesucht. Die Satzung wurde im Jahr 2001 angepasst. Aus dem Männergesangverein „Eintracht“  wurde der „Musik- und Gesangverein „Eintracht“ Oberhaid. Jeder Bereich, also Männerchor, Frauenchor und das Jugendblasorchester, stellte einen Bereichsvorstand. Aus der Gruppe der Bereichsvorstände wurde dann ein Gesamtvorstand gewählt. Edgar Bank, seit 1994 bereits 2. Vorsitzender, wurde zum neuen Bereichsvorstand des Jugendblasorchesters, während Richard Müller weiterhin Gesamtvorstand blieb.

Das neue Jahrtausend begann musikalisch anlässlich des 25-jährigen Jubiläums mit dem dritten ausgerichteten Bundesbezirksmusikfest im Jahr 2001.  Beim Jubiläumskonzert im gleichen Jahr wagte sich das Orchester mit dem Werk „Casanova“ an eine deutsche Uraufführung des niederländischen Komponisten Johan de Meij. Zu diesem Jubiläum wurde auch die Uniform des Orchesters erneuert. Von Festzügen und Zeltauftritten waren die „grünen Jacken“ nun nicht mehr wegzudenken. Das Erkennungsmerkmal ging sogar soweit, dass bei einer Serenade auf dem Domplatz in Bamberg im Jahr 2002 die Oberhaider Musiker gebeten wurden, sich nicht zu ihren Registern zu stellen, sondern einen „grünen Block“ auf der Bühne zu formieren, um nicht zu viele grüne Flecken im Gemeinschaftschor zu haben. Im Jahr 2004 übernahm Edgar Bank von Richard Müller den Gesamtvorsitz über den Verein.

Die wohl einschneidenste Veränderung in diesem Jahrzehnt für das Jugendblasorchester war der Wechsel am Dirigentenpult des JBO 2007. Nach 16 gemeinsamen Jahren gingen das Jugendblasorchester und sein musikalischer Leiter Michael Botlik getrennte Wege. Die prägende Ära Michael Botlik hat in der Vereinshistorie sowohl hinsichtlich der inhaltlichen und organisatorischen Jugendarbeit als auch musikalisch prägende Spuren hinterlassen. Den herausragenden Ruf im oberfränkischen Raum hat das Orchester zu großen Teilen Michael Botliks Einsatz zu verdanken, mit welchem er die Musiker jahrelang erfolgreich in der Höchststufe hielt und dem Verein eine moderne Jugendarbeit verpasste.

Für die Zwischenzeit übernahmen die zwei Vereinsmusiker und ausgebildete Dirigenten Tobias Roth und Christian Lang die Leitung des Hauptorchesters. Mit Dietmar Kohl konnte zum Herbst 2008 ein ausgewiesener Musikfachmann für das Dirigentenpult gewonnen werden. Man entschied sich für die Zukunft, anstelle nun in der Oberstufe statt in der Höchststufe anzutreten. 

 

Stillstand ist Rückschritt -  Steter Wandel in den 2010er Jahren:

Zum 35-jährigen Jubiläum 2011 veranstaltete das Jugendblasorchester sein viertes Bundesbezirksmusikfest mit Wertungsspielen. Die Ausrichtung der Wertungsspiele sprengte alle damaligen Grenzen, stellten sich doch mehr als 70 Gruppen in vier Räumen den Wertungsrichtern.  Höhepunkt des Festes für viele Musiker war der Auftritt der damals sehr bekannten und in den österreichischen Charts präsenten Gruppe „Global Kryner“, die mit ihrem Mix aus Oberkrainer Sound und Pop/Rock die Zuhörer begeisterten.

Auch musikalisch entwickelte sich das Orchester unter Dietmar Kohl weiter. Beim Wertungsspiel 2010 in Küps erhielt das JBO mit den beiden Stücken „Imagasy“ und „Pacific Dreams“ die bisher unerreichte Traum-Gesamtpunktzahl von 99 Punkten. Der Erfolg konnte im Jahre 2012 mit 98 Gesamtpunkten beinahe wiederholt werden und setzte die Messlatte in der Oberstufe. Aufgrund privater Veränderungen verließ Dietmar Kohl das Orchester im Jahre 2012.

Ein Jahr mit großen Veränderungen folgte. Neben dem Dirigenten gab auch Edgar Bank nach insgesamt 18 Jahren in der Vorstandschaft, davon seit 2004 als Vereinsvorstand den „Taktstock“ an den damals 29 jährigen Christoph Krapp weiter. Als Dirigent konnte der gleichalte Thomas Steinhardt gewonnen werden, der 2017 wiederum von Dietmar Kohl abgelöst wurde.

Einen Höhepunkt in der Orchestergeschichte erlebte das Jugendblasorchester im Herbst 2014, als es auf Einladung der Europaabgeordneten Monika Hohlmeier als zweites Orchester überhaupt im Europäischen Parlament in Brüssel aufspielen durfte. Vor allem die „undurchsichtigen“ Pauken stellten die Sicherheitsbehörden am Eingang vor Probleme, wurden aber schließlich nach ausführlicher Inspektion freigegeben. Verbunden war der Auftritt mit einer dreitägigen Fahrt in die „Europäische Hauptstadt“.

Unterschiedliche Interessen führten 2015 dazu, dass der Frauenchor Vocalitas aus dem MGV austrat und einen eigenständigen Verein gründete. Daraufhin wurde 2016 zum 40. Jubiläum des Jugendblasorchesters erneut die Vereinsstruktur überarbeitet. Das Jugendblasorchester bildet seitdem zusammen mit dem Männerchor den Musik- und Gesangsverein „Eintracht“ Oberhaid. Auch die Satzung wurde nach 16 Jahren erneuert und modernisiert. 

Heute (Stand: Juni 2019) führt inzwischen ein fünfköpfiges Vorstandsteam, das aus je zwei Bereichsleitern für Orchester und Chor und aus einem Ausbildungsvorstand besteht, den Verein. Vereinsvorstand ist weiterhin Christoph Krapp, ihm zur Seite stehen für das JBO Valentin Barth und für die Ausbildungsleitung Nadine Fößel.

Immer populärer wurden im Laufe der letzten Jahre die Faschingsveranstaltungen des Orchesters. Die Veranstaltungen "Mexikanischer Fasching" und seit 2017 auch der  "Mexican Warm-Up" sind mittlerweile weit über Oberhaid hinaus ein Begriff und  die Eintrittskarten dementsprechend begehrt.

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